Die neueste Generation des Mobilfunks ist 5G. Sie verspricht eine schnellere Datenübertragung, eine zuverlässige Verbindung und eine bessere Netzabdeckung. Der 5G-Standard dient damit als technologische Grundlage für neue Anwendungen.
Die Abkürzung 5G steht für die fünfte Generation des Mobilfunks. Die Technik ist der Nachfolger von 4G und bringt im Vergleich zu den vorherigen Generationen folgende Verbesserungen mit sich:
Während 2G, 3G und 4G vor allem für die Sprachkommunikation und das mobile Internet genutzt werden, zielt die neue Technik auf breitere Anwendungsfelder ab. Dazu gehören autonomes Fahren, Industrie 4.0 und Smart Cities.
Die 5G-Technologie nutzt die bestehende 4G-Infrastruktur. In diesem Fall spricht man von 5G Non-Standalone (5G NSA), da das Netzwerk noch nicht eigenständig funktioniert. Die volle Leistung wird erst mit einem eigenständigen 5G Standalone (SA) Netz erreicht werden. Dafür sind neue Sendemasten mit fortschrittlicher Technologie notwendig.
Für den 5G-Ausbau wurden neue Funkstandorte errichtet und die bestehenden Mobilfunknetze aufgerüstet. Dabei kommen Small Cells, Massive MIMO (Multiple Input Multiple Output) und Makrozellen zum Einsatz.
5G verwendet wie die älteren Mobilfunkgenerationen niedrige und mittlere Frequenzen bis zu 2 GHz. Neu ist der Einsatz hoher Frequenzbereiche zwischen 3 und 4 GHz. Langfristig sollen Daten mit 24 GHz und höher übertragen werden.
Dabei gilt: Je niedriger eine Frequenz ist, desto länger sind die Wellen. Das erhöht sowohl Reichweite als auch Gebäudedurchdringung. Allerdings werden auch weniger Daten übermittelt. Bei hohen Frequenzen sind die Wellen kürzer und die übertragene Datenmenge ist höher. Die Reichweite sowie Gebäudedurchdringung ist jedoch entsprechend kleiner.
Der 5G-Standard deckt niedrige bis hohe Frequenzen ab und bedient verschiedene Bedürfnisse. Niedrige Frequenzen bis 1 GHz ermöglichen 5G auf dem Land und unterstützen kritische Anwendungen wie autonomes Fahren oder Telemedizin. Diese benötigen eine stabile Netzverbindung über weite Strecken. Hohe Frequenzen ab 3 GHz reichen für kleine Flächen aus und sind optimal für die Industrie 4.0 oder Bahnhöfe. Solche Anwendungen brauchen in begrenzten Bereichen ein schnelles und zuverlässiges 5G-Netz in kleinerer Reichweite.
Herkömmliche Antennenmasten senden Signale ziellos in alle Richtungen. Masten mit Beamforming-Technologie lenken die Funkwellen gezielt in die Richtung bestimmter Endgeräte und steigert die Effizienz des 5G-Netzes. Dadurch können mehr Geräte gleichzeitig bedient, die Verbindung in stark frequentierten Gebieten aufrechterhalten und die Datenübertragung bedarfsgerecht angepasst werden.
Die Bedarfsanpassung wird durch Network Slicing ermöglicht. Die Technologie unterteilt ein 5G-Netzwerk in mehrere Schichten. Jede Schicht kann bedarfsabhängig auf spezifische Anforderungen und Anwendungsfälle zugeschnitten und parallel betrieben werden.
Ein Beispiel ist die Trennung von Netzwerken für industrielle Anwendungen und für normale Verbraucher. Ein Netzwerk-Slice bietet niedrige Latenzzeiten und hohe Zuverlässigkeit für autonome Fahrzeuge, während ein anderer Slice für das Streaming von Videos optimiert ist.
Der 5G-Mobilfunk erreicht Datenraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Das entspricht einer etwa 10-fach höheren Geschwindigkeit als bei 4G. Die Latenzzeit, also die Verzögerung bei der Datenübertragung, sinkt auf unter zehn Millisekunden. 5G überträgt Daten sowohl über herkömmliche Frequenzbereiche von 2 GHz als auch über neue Frequenzen zwischen 3,4 und 3,7 GHz
Was bedeuten diese Eigenschaften für Verbraucher und Unternehmen?
Der 5G-Standard wird seit 2019 kontinuierlich ausgebaut. Bis ein komplettes und eigenständiges Netz verfügbar ist, wird es aber noch dauern. Das liegt vor allem an den Kosten und dem Infrastrukturausbau.
Die Nutzung unterschiedlicher Frequenzen und neuer Technologien, wie Beamforming und Network Slicing, ermöglicht neue Anwendungen. 5G unterscheidet zwischen drei Bereichen für verschiedene Anforderungen: eMBB, mMTC und uRLLC. Diese zählen zu den aktuellen Zukunftsszenarien, bis das eigenständige 5G Standalone (SA) Netz vollständig aufgebaut wurde.
Die eMBB-Technologie bietet extrem hohe Datenraten für Anwendungen, die große Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit übertragen müssen.
Typische Anwendungen für eMBB sind:
Der Anwendungsbereich optimiert die Machine-to-Machine-Kommunikation und vernetzt eine hohe Anzahl an Low-Cost- und Low-Energy-Geräten.
Anwendungsbeispiele für mMTC sind:
Die Technik unterstützt Anwendungen mit sehr geringen Latenzen, die nicht ausfallen dürfen.
Dazu zählen:
5G-Netze sind komplexer und umfangreicher als frühere Mobilfunkgenerationen. Das eröffnet neue Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Die hohe Vernetzung und die Vielzahl der angeschlossenen Geräte erleichtern das Finden und Ausnutzen leichter Schwachstellen. Fehlerhafte Implementierungen von Network Slicing oder Massive MIMO führen ebenfalls zu Sicherheitslücken.
Mit 5G werden große Datenmengen erfasst und verarbeitet. Wenn die Informationen nicht ausreichend geschützt sind, führt dies zu massiven Datenschutzproblemen. Vor allem im Bereich des Internets der Dinge (IoT) ist der Schutz sensibler Informationen von entscheidender Bedeutung.
Einige neue Schutzfunktionen sollen 5G-Netzwerke deutlich sicherer machen als die vorherigen Mobilfunkgenerationen.
Getrennte Sicherung der einzelnen Komponenten
5G-Komponenten werden mit neuen kryptografischen Lösungen getrennt gesichert und individuell geschützt. Sollte eine Komponente kompromittiert werden, bleiben die anderen weiterhin sicher. Das erhöht die Ausfallsicherheit und macht das gesamte Netz zuverlässiger.
Sicheres Roaming mit Authentication Confirmation (AC)
Beim Roaming in einem ausländischen Netzwerk sendet das Endgerät einen kryptografischen Beweis an den heimischen Anbieter über die Identität des ausländischen Anbieters. Der heimische Betreiber verifiziert anschließend die Identität des Gerätes. So stellt AC sicher, dass sich ein anerkanntes Gerät in einem Netz befindet und darüber ausgetauschte Daten geschützt bleiben. Ein unbekanntes Gerät kann abgelehnt werden.
Verschlüsselung der International Mobile Subscriber Identity (IMSI)
5G übermittelt die International Mobile Subscriber Identity (IMSI) eines Nutzers verschlüsselt. Das schützt die Identität der Netzteilnehmer vor Lauschangriffen. Durch die Verschlüsselung der IMSI wird die Sicherheit der Nutzerdaten erheblich erhöht.
5G ist die fünfte Generation des Mobilfunks und der Nachfolger von 4G.
5G bietet höhere Geschwindigkeiten, geringere Latenzzeiten, Echtzeitkommunikation und eine größere Netzwerkkapazität als 4G.
Der neue Mobilfunk kann Datenraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde erreichen. Das ist eine 10-fach höhere Datenübertragung als bei 4G.
Das 5G-Netz verwendet mehr Frequenzbereiche und neue Technologien wie Beamforming und Network Slicing. Diese verbessern die Netzabdeckung und Signalqualität.
Ein 5G-Netzwerk überträgt Daten schneller und verbindet mehr Geräte miteinander. Der Mobilfunkstandard ermöglicht neue Anwendungen wie autonomes Fahren und Smart Cities.
Die Nachteile sind hohe Implementierungskosten, ein umfassender Infrastrukturumbau und der langsamere Netzausbau in ländlichen Gebieten.
5G und IoT (Internet of Things) ergänzen sich ideal, weil 5G hohe Datenraten, geringe Latenz und die Anbindung tausender Geräte gleichzeitig ermöglicht. So können IoT-Anwendungen in Echtzeit reagieren, skalieren besser und funktionieren auch in stark vernetzten Umgebungen zuverlässig.