Zuletzt geändert: 05.09.2025
Die Kombination von 5G und IoT verändert die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten und ermöglicht neue Use Cases. 5G bietet eine schnellere und zuverlässigere Internetverbindung, die für das Internet of Things (IoT) entscheidend ist. Unternehmen profitieren von effizienteren Prozessen, innovativen Geschäftsmodellen, einer höheren Wettbewerbsfähigkeit und neuen Umsatzmöglichkeiten.
5G ist die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie und der Nachfolger von 4G. Die Technologie zeichnet sich durch eine höhere Geschwindigkeit, eine schnellere Datenübertragung, geringere Latenzzeiten und eine größere Kapazität aus. Die Latenz zeigt die Zeit an, die Daten für die Netzwerkübertragung benötigen. Netzwerke mit einer längeren Verzögerung weisen eine hohe Latenz auf. Netzwerke mit schnellen Reaktionszeiten haben eine geringe Latenz. 5G nutzt auch neue Frequenzbereiche zwischen 3,4 und 3,7 GHz.
Im Vergleich zu 4G besitzt 5G eine deutlich höhere Bandbreite, eine bis zu zehnmal schnellere Datenübertragung und eine niedrigere Latenz. 4G war bis jetzt für viele IoT-Anwendungen ausreichend, aber 5G eröffnet neue Möglichkeiten für Hochleistungsanwendungen im IoT, z.B. Echtzeitanwendungen wie autonomes Fahren. Die Leistung von 4G reicht dafür nicht aus.
Gleichzeitig gilt: Nicht jedes IoT-Projekt braucht 5G. LPWAN-Technologien (Low Power Wide Area Network) wie NB-IoT (Narrowband-IoT) und LTE-M punkten mit besonders niedriger Energieaufnahme, guter Gebäudedurchdringung und günstiger IoT-Konnektivität. NB-IoT ist als Nischentechnologie für stromsparende IoT-Anwendungen in Innenräumen gedacht. Dagegen vernetzt 5G vernetzt dagegen eine Vielzahl an IoT-Geräten über eine große Fläche und unterstützt eine breite Palette an IoT-Lösungen. Die NB-IoT-Technologie wird derzeit in 5G integriert und verbessert die Leistung von 5G. Die Kunst besteht darin, je Use Case die passende Funktechnologie zu wählen.
Die folgende Übersicht fasst die Stärken, typischen Einsatzfelder und groben Richtwerte der verschiedenen IoT-Protokolle zusammen:
Standard | Stärken | Typische Use Cases | Richtwerte |
---|---|---|---|
NB-IoT | Tiefe Gebäudedurchdringung, sehr geringe Kosten & Energie | Zähler, einfache Sensorik, Parkplätze | kBit/s-Bereich, hohe Laufzeiten (Batterie) |
LTE-M (Cat-M1) | Mobilität, VoLTE, bessere Datenrate als NB-IoT | Wearables, Tracking, Telemetrie | bis einige Mbit/s, moderate Latenz |
LTE (4G) | Flächig verfügbar, solide Performance | Kameras, Datenendgeräte, Fallback | zweistellige Mbit/s, mittlere Latenz |
5G NSA | Hohe Bandbreite, guter Übergang | AR-Support, Video, Industrie-Terminals | 100 Mbit/s bis >1 Gbit/s, zweistellige ms |
5G SA | Niedrige/deterministische Latenz, Slicing | Robotik, Steuerung, Campus-Netze | einstellige ms (E2E abhängig), QoS-SLA |
Viele kleine Sensoren ohne Echtzeitanforderungen funktionieren am effizientesten mit NB-IoT oder LTE-M. Für mobile Telemetrie mit Sprache ist LTE-M ideal. Video, AR oder andere datenintensive Anwendungen im Internet der Dinge profitieren von 5G.
5G fördert die Verbreitung des Internet of Things und vernetzt eine Vielzahl von Geräten und Sensoren. So können Unternehmen neue IoT-Anwendungen entwickeln und zum Beispiel bestehende Prozesse in der Produktion optimieren. Ebenso hilft 5G mit IoT beim Ausbau smarter Städte. So kann z. B. der Strombedarf besser kontrolliert und an die Bedingungen angepasst werden. Zudem lässt sich der Verschwendung kritischer Ressourcen wie Wasser entgegenwirken.
Der Mobilfunk 5G umfasst drei Leistungsprofile: eMBB, uRLLC und mMTC. Je nach IoT-Anwendung sind diese Profile unterschiedlich wichtig. Die meisten IoT-Projekte kombinieren die 5G-Profile: mMTC für flächige Sensordaten plus URLLC für wenige kritische Steuerpfade.
Das eMBB-Profil steht für hohe Datenraten und eignet sich überall dort, wo große Datenmengen schnell übertragen werden müssen. Dazu zählen mobile Videoinspektionen in 4K, AR-Anleitungen oder OTA-Firmware-Updates ganzer Geräteflotten. Abhängig von Netz und Standort sind in der Praxis Down- und Uploads im Bereich von rund 100 Mbit/s bis über 1 Gbit/s möglich.
Dieses Leistungsprofil adressiert zeitkritische Prozesse mit sehr niedriger Latenz und hoher Zuverlässigkeit. Typische Einsatzfelder sind echtzeitnahe Robotik und AGVs, Teleoperation, Prozesssteuerung oder Schutz- und Leittechnik. Realistisch lassen sich Ende-zu-Ende-Latenzen im einstelligen Millisekundenbereich erreichen, insbesondere bei passender Architektur, z. B. mit Edge-Verarbeitung.
mMTC erlaubt eine sehr hohe Gerätedichte bei zugleich sparsamer Energieaufnahme. Das prädestiniert das Leistungsprofil für Smart-Metering, Umwelt- und Zustandssensorik oder Asset-Tracking. Charakteristisch sind viele Endpunkte pro Zelle bei kleinen Datenmengen und entsprechend langen Batterielaufzeiten.
Die Architektur von 5G entschiedet, ob ein IoT-Projekt einfach schnell funktioniert oder planbar mit garantierten Reaktionszeiten läuft. Der Standard unterscheidet zwischen 5G Non-Standalone (NSA) und 5G Standalone (SA).
NSA koppelt 5G-Funkzellen an ein bestehendes 4G-Kernnetz. Das macht den Einstieg leicht und skaliert gut über vorhandene Abdeckung. Für datenintensive Anwendungen wie Video, AR-Unterstützung oder mobile Terminals liefert NSA hohe Raten und solide Latenzen, ohne die Komplexität eines neuen 5G-Cores.
SA setzt auf einen eigenständigen 5G-Core. Erst damit werden uRLLC-Profile, präzise QoS-Steuerung und Network Slicing voll nutzbar, die Basis für garantierte Maschinenkommunikation und sauber getrennte Anwendungspfade. 5G Standalone eignet sich, wenn IoT-Prozesse immer innerhalb definierter Grenzen reagieren müssen.
Ein Slice ist ein virtuelles, logisch getrenntes 5G-Netz mit zugesicherten Ressourcen, Policies und Sicherheitsregeln. In der Praxis bedeutet das: eine Infrastruktur mit mehreren dedizierte Netzen, jedes exakt auf einen Anwendungsfall zugeschnitten (insbesondere unter SA).
Beispiele aus dem Werksalltag:
Praxisnutzen: Kritische Lasten bleiben von unkritischen getrennt, Performance wird planbar, Compliance wird einfacher und Änderungen (z. B. neue Linien, zusätzliche Kameras) lassen sich per Policy umsetzen, ohne das Gesamtnetz umzukrempeln.
5G ist besonders für IoT-Anwendungen geeignet, die hohe Bandbreiten und niedrige Latenzen erfordern.
Im Gesundheitswesen ermöglicht 5G im Internet der Dinge die Telemedizin und Fernüberwachung von Patienten. Ärzte führen Operationen aus der Ferne durch und medizinische Geräte sind in der Lage, Daten in Echtzeit zu übertragen. Die 5G-Technologie erleichtert somit die Fernbehandlung von beispielsweise Patienten in ländlichen Gebieten.
In der Industrie 4.0 optimiert 5G Produktionsprozesse durch die Automatisierung und Vernetzung von Produktionsanlagen. Dies umfasst die nahtlose Integration von Robotik, Sensoren und KI in die Produktionslinien. Maschinen werden effizienter gesteuert und überwacht. Das führt zu einer höheren Produktivität und geringeren Ausfallzeiten.
In Smart Cities kommt 5G bei der Verkehrssteuerung, Überwachung von Umweltbedingungen und bei intelligenten Beleuchtungssystemen zum Einsatz. Ein smartes Verkehrs- und Energiemanagementsystem mit 5G erhöht die Effizienz und Lebensqualität in Städten.
Die Landwirtschaft verändert sich auch durch 5G.. Die Sensoren in IoT-Anwendungen überwachen Boden- und Wetterbedingungen und ermitteln eine präzise Bewässerung und Düngung. Dies bewirkt höhere Erträge und eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen.
Im IoT-gestützten Transportwesen sorgt 5G für eine effiziente Steuerung und Überwachung von Flottenfahrzeugen. Echtzeitdaten ermöglichen eine bessere Routenplanung und verringern die Ausfallzeiten. Die 5G-Technologie fördert ebenso die Entwicklung des autonomen Fahrens. Damit kommunizieren Fahrzeuge miteinander und gleichzeitig mit der Infrastruktur.
In der smarten Energiewirtschaft überwacht und steuert 5G die Stromnetze. Indem Energieversorger Daten in Echtzeit analysieren und sofort reagieren können, verbessern sich die Netzwerkeffizienz und Versorgungssicherheit deutlich.
Ein Campus-Netz ist ein privates 5G-Netz auf einem Unternehmensgelände mit eigener Funkinfrastruktur und maßgeschneiderten Policies, betrieben eigenständig oder in Partnerschaft mit einem Provider.
Vorteile von 5G für das Internet of Things:
Wie Unternehmen mit IoT-Projekten ein 5G-Campusnetz betreiben, entscheidet über Sicherheit, Steuerbarkeit und Time-to-Value. In der Praxis haben sich drei Modelle etabliert, die sich vor allem in Kontrolle, Aufwand und Geschwindigkeit unterscheiden.
Ein Campusnetz mit 5G rechnet sich, wenn IoT-Prozesse harte QoS-Zusagen brauchen (z. B. Robotik, Safety-Signale), Compliance und Datenhoheit eine lokale Verarbeitung verlangt oder viele Endgeräte in anspruchsvoller Umgebung zuverlässig versorgt werden müssen.
Der kürzeste Weg zu belastbarem 5G-Netzwerken für das Internet of Things ist eine klare Abfolge kleiner, überprüfbarer Schritte. Ziel ist es, früh ein realistisches Nutzen-/Kostenbild zu bekommen, Risiken zu isolieren und am Ende ein Netz zu betreiben, das auch unter Last vorhersagbar liefert.
Am Anfang steht die Sortierung: Welche Anwendungen brauchen vor allem Bandbreite (z. B. Video/AR), welche niedrige Latenz (Steuerung/Robotik) und welche Gerätedichte oder Energieeffizienz (Sensorik)? Parallel prüfen Unternehmen den Standort auf Indoor/Outdoor-Abdeckung, mögliche Störquellen und verfügbare Glasfaser/Backhaul. Aus diesen Fakten wird der Business Case abgeleitet.
Auf dieser Basis entsteht das Zielbild des 5G-Netzes für IoT: NSA/SA-Mix, benötigte Slices, Edge-Topologie und die Einbindung in bestehende IT/OT-Systeme (Identitäten, Zertifikate, Logging/SIEM). Unternehmen legen fest, wie Geräte vernetzt und aktuell gehalten, ob IoT-eSIMs oder physische IoT-SIM-Karten genutzt werden und definieren ein Zero-Trust-Modell. Am Ende wissen alle Beteiligten, welcher Datenstrom wohin darf, mit welcher Priorität und welchen Zusagen.
Für jeden priorisierten IoT-Anwendungsfall im 5G-Netzwerk wird ein Minimal-Viable-Slice mit konkreten Sollwerten für Latenz, Jitter, Durchsatz, Paketverlust und Verfügbarkeit definiert. Anschließend führen Unternehmen Tests unter Last und mit realen Endgeräten durch. Die Abnahmekriterien (z. B. „≤ x ms in 99,9 % der Pakete“) werden schriftlich fixiert und nur wenn sie erfüllt sind, geht es weiter. So vermeiden Betriebe, dass Schwächen erst im Rollout auffallen.
Die Funk-Feinplanung bestimmt Small-Cell-Standorte, Redundanzen und Indoor-Coverage. Wiederkehrende Aufgaben werden automatisiert: Provisioning (SIM/eSIM), Konfiguration, Observability und falls vorhanden CI/CD für Edge-Workloads. Gleichzeitig etablieren Unternehmen Betriebsprozesse wie Incident/Problem/Change-Management, Patchfenster und Notfall-Runbooks. So bleibt der Betrieb reproduzierbar, auch wenn die Geräteflotte wächst.
Im Regelbetrieb zählt Transparenz. Kontinuierliche Telemetrie macht Abweichungen früh sichtbar. Policies je Slice und Funkparameter werden bei Bedarf nachgezogen, Edge-Ressourcen dynamisch verteilt. Sicherheit bleibt ein Prozess. Regelmäßige Pen-Tests, OT-Szenario-Übungen und Compliance-Audits halten das Niveau hoch und verhindern schleichende Verschlechterungen.
Typische KPIs zur Erfolgsmessung:
So entsteht Schritt für Schritt ein 5G-Netz für das Internet der Dinge, das im Betrieb messbar, auditierbar und skalierbar ist.
Die hohen 5G-Frequenzen haben kürzere Reichweiten und Schwierigkeiten beim Durchdringen von Gebäuden. Das führt zu einer ungleichmäßigen Abdeckung, besonders in Innenräumen. Für die Infrastruktur sind mehr Sendemasten und eine dichtere Netzabdeckung notwendig.
Die Implementierung von 5G-Technologien ist kostspielig und zeitaufwendig. Unternehmen müssen in neue Hardware und Software investieren. Dadurch steigen die initialen Kosten erheblich. Insbesondere für kleinere Unternehmen stellt dies eine finanzielle Belastung dar.
Mit der zunehmenden IoT Konnektivität durch 5G steigt auch das Risiko für Cyberangriffe. Jedes verbundene IoT-Gerät kann ein potenzielles Ziel für Hackerangriffe sein. Die Einführung von 5G erfordert eine robuste Netzwerksicherheit für den Schutz von Daten und Geräten.
Trotz dieser Herausforderungen bietet 5G immense Chancen für das IoT. In den kommenden Jahren wird 5G eine Schlüsselrolle in der Digitalisierung von Branchen wie Gesundheitswesen, Industrie und Transport spielen. Die Vorteile von 5G ermöglichen neue und innovative Anwendungen, die mit bisherigen Technologien nicht realisierbar sind. Die Integration von LPWAN-Technologien wie NB-IoT und LTE-M in 5G-Netze wird die Abdeckung weiter verbessern und den Energieverbrauch optimieren.
Das Internet of Things (IoT) vernetzt zahlreiche Geräte miteinander und sammelt ihre Daten. 5G bietet für das Internet der Dinge die nötige Geschwindigkeit und Kapazität, große Datenmengen effizient zu übertragen und ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen den IoT-Geräten.
5G und IoT (Internet of Things) ergänzen sich ideal, weil 5G hohe Datenraten, geringe Latenz und die Anbindung tausender Geräte gleichzeitig ermöglicht. So können IoT-Anwendungen in Echtzeit reagieren, skalieren besser und funktionieren auch in stark vernetzten Umgebungen zuverlässig.
5G ist schneller und hat eine geringere Latenz als 4G. Das ist für Echtzeitanwendungen im Internet of Things relevant. Zudem kann 5G mehr Geräte gleichzeitig verbinden.
5G kann gleichzeitig bis zu einer Million IoT-Geräte pro Quadratkilometer unterstützen. Andere IoT-Technologien haben eine niedrigere Kapazität.
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